Humboldt-Universität zu Berlin - Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien

Titelbild Gendered Objects


Programm

10:15 – 12:15 Uhr Gisela Ecker (Universität Paderborn): Schaltstellen des Kategorienwechsels
Ulrike Vedder (Humboldt-Universität zu Berlin): Weitergeben,
verlorengeben: Dinge als Gedächtnismedien
Moderation: Daniela Döring (Universität Potsdam)
12:15 – 12:30 Uhr
Kaffeepause
12:30 – 13:30 Uhr
Claude Draude (Humboldt-Universität zu Berlin): „Everything will be screen“
– Zur Verkörperung neuer Interfacetechnologien
Moderation: Corinna Bath (Humboldt-Universität zu Berlin)
13:30 – 15:00 Uhr
Mittagspause
15:00 – 16:00 Uhr
Karen Ellwanger (Universität Oldenburg): Männersachen. Outfit und
Ausrüstung (postkolonialer) Politiker
Moderation: Beate Binder (Humboldt-Universität zu Berlin)
16:00 – 16:15 Uhr
Kaffeepause
16:15 – 18:30 Uhr
Friedrich von Bose (Humboldt-Universität zu Berlin): Objekte der „Anderen“:
Geschlechternarrative in ethnologischen und naturkundlichen Ausstellungen
Katharina Sykora (Hochschule für Bildende Künste Braunschweig):
Die Unbekannte als Meisterwerk. Zur Totenmaskenfotografie der Inconnue
de la Seine
Moderation: Eveline Kilian (Humboldt-Universität zu Berlin)
 

Während die Dinge gegenwärtig eine neue wissenschaftliche Relevanz
erlangen, z.B. in Wissenschaftsgeschichte und Sozialtheorie (etwa durch Bruno Latour), spielen Gender-Aspekte kaum eine Rolle. Dabei haben doch Ästhetik und Semiologie der Dinge in ihrer Analyse der Bedeutungszuschreibungen und -umdeutungen durchaus die damit einhergehenden Geschlechtszuschreibungen fallweise einbezogen. Während also die Geschlechtercodierungen einzelner Objekttypen, -gruppen oder -beziehungen aufgearbeitet worden sind (z.B. Schaufensterpuppe, Liebesgabe, Fetischismus, Mode), sind Desiderate in der systematischen, auch theoriegeleiteten Untersuchung von „gendered objects“ in Hinblick auf Dingkategorien (wie Tauschobjekt, Accessoire, Trophäe, Erbstück, Fundstück, Opfergabe, Souvenir, Semiophore, Kuriosität, Müll, Reliquie) ebenso wie in Hinblick auf die damit einhergehenden Wissensordnungen zu verzeichnen. Wie also werden Dinge überhaupt zu „telling objects“ (Mieke Bal), die kollektive Bildwelten generieren oder als Medien des Gedächtnisses (in subjektiven, familialen, kulturellen, musealen Zusammenhängen) fungieren, und wie lassen sich Verfahren, Effekte und Sinngebungsprozesse von „gendered objects“ bestimmen? In diesem Zusammenhang sind literarische und künstlerische ebenso wie museologische und ethnologische Deutungen bzw. Lesbarmachungen von Dingen in ihrer Materialität und Medialität, ihrem Gebrauch und ihrem ‚Eigenleben’ von zentraler Bedeutung.