Humboldt-Universität zu Berlin - Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien

#4GenderStudies

Aktivitäten um den Wissenschaftstag am 18.12.2023

Zum siebten Mal findet am 18. Dezember 2023 im gesamten deutschsprachigen Raum der Wissenschaftstag #4GenderStudies statt. Wissenschaftler*innen, Forschungseinrichtungen und andere wissenschaftsnahe Institutionen & Personen nutzen den Hashtag, um auf ihre Arbeiten aufmerksam zu machen und von ihren Forschungen zu berichten. Damit zeigen sie, dass Gender Studies einen wichtigen Beitrag zu politischen und kulturellen Diskursen und zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen liefern.

An den Aktivitäten um den diesjährigen Wissenschaftstag der Gender Studies am 18.12. beteiligt das ZtG sich unter anderem mit dem Kolloquium „Ehe - Sexualität - Reproduktion. Religiöse An- und Widersprüche“ das vom 14.12.-15.12.2023 im Auditorium im Grimmzentrums am HU-Campus Berlin-Mitte stattfindet und in dem wir die komplexen Wechselwirkungen zwischen Geschlechterkonzepten und Fragen der Ehe, Sexualität und Reproduktion in einem historisch weiten Bogen bezogen auf die drei monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum betrachten. Die Veranstaltung findet in Präsenz statt, die Keynote „Negotiating Contradictions: Feminist Engagements with Muslim Marriage and Islamic Studies“ von Kecia Ali (Boston University) wird voraussichtlich in Kürze online nachzuhören sein.

Anlässlich des diesjährigen Wissenschaftstages laden wir interessierte Leser*innen zudem herzlich ein, auf wissenschaftliche Veranstaltungen am ZtG zurückzublicken, zu denen 2023 im Genderblog Berichte erschienen sind. Ausführliche Tagungsreflexionen sind dort dank Corinna Schmechel für das ZtG-Kolloquium "Die gute Mahlzeit. Gender und Ernährung transdisziplinär" sowie dank Inken Behrmann für die internationale Konferenz „Nature-Society Relations and the Global Environmental Crisis“, die vom 4.-6. Mai an der HU stattfand, nachzulesen. Zudem berichtete Corinna Schmechel von der online-TOOLBOX DIVERGesTOOL, die im Rahmen eines Drittmittelprojektes an der HU zur Erfassung geschlechtlicher Vielfalt in der quantitativen Gesundheitsforschung erarbeitet und der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Am Wissenschaftstag werden ebenfalls zwei neue Beiträge im Genderblog erscheinen.

Sharon Anthony und Luisa Stühlmeyer betrachten koloniale Leerstellen Schwarzen Widerstands. Sie untersuchen die Marginalisierung von Stimmen und Perspektiven Schwarzer Frauen im Kontext ihrer Repräsentation in Geschichte und Gegenwart und stellen dabei gängige Verständnisse von Widerstand infrage. Ausgangspunkt des Projekts war das Praxisseminar "Preußen und die Welt der Kolonialität" im Masterstudiengang Kulturwissenschaft, das in Kooperation mit der im Sommer 2023 im Schloss Charlottenburg zugänglichen Ausstellung "Schlösser. Preußen. Kolonial. Biografien und Sammlungen im Fokus" stattfand.

Alik Mazukatow forscht im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe „Recht-Geschlecht-Kollektivität“ an der Humboldt-Universität ethnographisch über Antidiskriminierung und die Verkehrswende. In seinem Beitrag "Das Gemeinsame als Imagination und Praxis: Wie Infrastruktur zum gemeinsamen Anliegen wird" beschreibt er ein Forschungsfeld, das sich theoretisch wie empirisch ganz wesentlich durch Gender-Themen und Gender-Theorien erschließen lässt.

Wir möchten im Rahmen des Wissenschafts- und Aktionstags #4GenderStudies außerdem auf die diesjährige zentrale Veranstaltung hinweisen, die am 18.12. 2023 von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr durch die Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Geschlechterforschungseinrichtungen Berliner Hochschulen und die DFG-Forschungsgruppe Recht-Geschlecht-Kollektivität organisiert wird. In einem Podiumsgespräch diskutieren im aquarium im Südblock in Berlin Kreuzberg die HU-Kolleg*innen Alik Mazukatow (Europäische Ethnologie), Petra Sußner (Rechtswissenschaften) und Ida Westphal (Rechtswissenschaften) zum Thema „Was heißt hier Klimagerechtigkeit?“  

Das ZtG hat seine Aktivitäten auf twitter/X eingestellt. Stattdessen werden wir unsere Online-Aktivitäten zu Bluesky umziehen und möchten alle, die dort bereits unterwegs sind oder zukünftig sein möchten, ganz herzlich einladen, uns dort als @ztgberlin zu finden und sich mit uns zu vernetzen.

 

Information

Genderblog des ZtG: https://genderblog.hu-berlin.de/

Das ZtG auf Bluesky: https://bsky.app/profile/ztgberlin.bsky.social

#4GenderStudies auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Geschlechterforschungseinrichtungen Berliner Hochschulen (afg berlin): https://afg-berliner-hochschulen.de/4genderstudies

 

Kontakt:

Dr. Gabriele Jähnert
Geschäftsführerin Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien
Humboldt-Universität zu Berlin
E-Mail: gabi.jaehnert@gender.hu-berlin.de

 

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Copyright: @ afg (2023)

 

Rückblick: #4GenderStudies Wissenschaftswoche 2022

In der Woche vom 12. bis 18. Dezember 2022 berichteten Wissenschaftler*innen, Forschungseinrichtungen und andere wissenschaftsnahe Institutionen bundesweit bereits zum sechsten Mal unter dem Hashtag #4GenderStudies über ihre aktuellen Forschungsprojekte. Die Humboldt-Universität zu Berlin beteiligte sich daran mit einem umfangreichen Programm.

Die Mitglieder des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) zeigten in Kurzvideos, wie vielfältig Fragen und Zugänge in diesem breiten Themenfeld an der Humboldt-Universität sind:

In einem Kooperationsprojekt mit der Hebräischen Universität Jerusalem erforschen Andreas Kraß, Janin Afken und Liesa Hellmann von der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität Schnittpunkte jüdischer/antisemitischer und homosexueller/homophober Diskurse in der deutschen, hebräischen und jiddischen Literatur von 1890 bis 1945. Sie erkunden die Spuren einer „jüdisch-homosexuellen Moderne" sowohl in kanonischer Literatur als auch in kaum bekannten Texten der homosexuellen Zeitschriftenkultur. Pfeile zum Video auf dem Youtube-Kanal der HU

Die Europäische Ethnologin Silvy Chakkalakal und die Literaturwissenschaftlerin Elahe Haschemi Yekani stellen das Forschungsprojekt „Re-Imagining the Archive“ vor. Es bringt Forschende aus den Gender Studies der Humboldt-Universität zu Berlin und der Princeton University zusammen, um über gewaltvolle Effekte des Archivierens und alternative Formen der Wissensproduktion nachzudenken. Pfeile zum Video auf dem Youtube-Kanal der HU

Meike Brückner und Suse Brettin berichten von ihrer Forschung im Bereich der Agrar- und Umweltwissenschaften. Sie thematisieren am Beispiel der Ernährung und Landwirtschaft das dynamische Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Natur insbesondere mit Hinblick auf vergeschlechtlichte Strukturen. Pfeile zum Video auf dem Youtube-Kanal der HU

Nadja-Christina Schneider spricht aus regionalwissenschaftlicher Gender- und Medienperspektive über die feministische Praxis des Loitering in Südasien. Sie beleuchtet diese als performativen Protest, der auf eine veränderte Selbstwahrnehmung und zugleich auf eine neue Wahrnehmung des öffentlichen Stadtraums abzielt. Pfeile zum Video auf dem Youtube-Kanal der HU

Jeannette Windheuser und Julia Teschlade sprechen aus erziehungs- und sozialwissenschaftlicher Perspektive über die Bedeutung von Geschlechterverhältnissen für die Sorgearbeit unter kapitalistischen Bedingungen. Sie diskutieren die grundlegende menschliche Angewiesenheit als Ausgangspunkt für unumgängliche Sorgeverhältnisse. Pfeile zum Video auf dem Youtube-Kanal der HU

Kerstin Palm und Corinna Schmechel stellen ihre fachübergreifenden Projekte zu einer Integration von Gender- und Diversity-Aspekten in quantitative Verfahren der Gesundheitswissenschaften dar. Sie erläutern den zentralen Stellenwert differenzierter Erhebungsmethoden für die Gewährleistung bedarfsgerechter gesundheitlicher Versorgung für alle gesellschaftlichen Gruppen. Pfeile zum Video auf dem Youtube-Kanal der HU

 

Vom 12. bis 17. Dezember wurde täglich eines dieser Kurzvideos über den YouTube-Kanal der Humboldt-Universität und auf dem Genderblog des ZtG veröffentlicht.

 

Darüber hinaus waren folgende Veranstaltungen an der HU für die Öffentlichkeit zugänglich:

Am Dienstag, 13.12.2022 von 14:30-16:00 Uhr zeigte Gabriele Dietze (Institut für europäische Ethnologie) in ihrem Vortrag „Quarantine Culture“ (im Rahmen des Institutskolloquiums "Other Waves"), wie man sich die Pandemie erzählt.

Ebenfalls am 13.12. von 18-20 Uhr analysierte Barbara Schnalzger anhand von Archivpraktiken der Frauen- und Lesbenbewegung im deutschsprachigen Raum analysieren, wie aus Quellen Wissen entsteht. Dieser Vortrag fand im Rahmen des Kolloquiums am Arbeitsbereichs Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Gender und Diversität statt.

Am Donnerstag, 15.12. von 18-20 Uhr entwickelten Stefan Silber (Universität Vechta), Ini Dorcas Dah (Akrofi-Christaller Institute of Theology, Ghana) und Verena Suchhart-Kroll (Universität Münster) in einem Vortrag kritische Perspektiven zum Verhältnis von Postkolonialität, Gender und Theologie. Dieser Vortrag fand im Rahmen der Ringvorlesung „Religion* - Geschlecht* - Hermeneutik*“ statt und wird von der AG „Gender in den Theologien“ organisiert.

Ebenfalls am 15.12. um 18 Uhr hielt Heike Kahlert (Ruhr-Universität Bochum) im Rahmen der Ringvorlesung: „Diversität und Exzellenz – Ein Spannungsverhältnis?!“ einen Vortrag über "Exzellente Wissenschaft? Das strukturelle Scheitern von Koordinierter Frauen- und Geschlechterforschung im Wettbewerb".

 

Information

Genderblog des ZtG: https://genderblog.hu-berlin.de/

Das ZtG auf Twitter: @gender_berlin

Der Youtube-Kanal der Humboldt-Universität zu Berlin: @HumboldtUni

#4GenderStudies auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Geschlechterforschungseinrichtungen Berliner Hochschulen (afg berlin): https://afg-berliner-hochschulen.de/4genderstudies

 

Kontakt:

Dr. Gabriele Jähnert
Geschäftsführerin Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien
Humboldt-Universität zu Berlin
E-Mail: gabi.jaehnert@gender.hu-berlin.de

 

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