Humboldt-Universität zu Berlin - Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien

Jüdische Frauen im Prozess der Moderne

Ringvorlesung
Veranstaltet von

Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg in Kooperation mit der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (EUV)

 

Kurzbeschreibung

Im Zentrum der Ringvorlesung steht die Rolle und Bedeutung jüdischer Frauen im Prozess der ökonomischen, politischen, sozialen, kulturellen und mentalen Modernisierung.

Das Spektrum der Vorträge wird von Glückl von Hameln bis zu Rosa Luxemburg, von den jüdischen Salonièren im Berlin um 1800 bis zu den Journalistinnen und Publizistinnen der Weimarer Republik, von den um weibliche und zugleich jüdische „Emanzipation“ kämpfenden Autorinnen der 48er Revolution bis zu den Vorkämpferinnen des Frauenstudiums, der öffentlichen Wohlfahrt und der Erforschung jüdischer Geschichte reichen. Es wird nach den Erfahrungen und den Zielen, den Erfolgen und den Behinderungen dieser „anderen“ Geschichte der Moderne gefragt.

Dabei geht es um die Ausdifferenzierung und ‚Eroberung’ versperrter Räume (in Wissenschaft und Kultur, Politik und Medien) und um die Verschränkung von weiblicher, jüdischer und politischer „Emanzipation“. Und es geht auch um die überschneidungen von Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit.

Die Ringvorlesung rekonstruiert weder eine Fortschritts- noch eine Verlustgeschichte; wohl aber macht sie in Einzelporträts oder Gruppenbildern die wegweisende Wirkung sichtbar, die jüdische Frauen im Prozess der Herausbildung einer modernen Gesellschaft erzielten.

 

Studierende der EUV haben die Möglichkeit, einen Leistungsschein zu erwerben. Die genauen Informationen finden Sie im kommentierten Vorlesungsverzeichnis der EUV.

 

 

Programm

23. Oktober 2014, 18-20 Uhr
Christina von Braun, Irmela von der Lühe:
Die doppelte Emanzipation: Jüdinnen im Prozess der Moderne
Rainer Kampling:
Die vielen Gestalten der Else Lasker-Schüler

30. Oktober 2014, 18-20 Uhr
Stefanie Schüler-Springorum:
Vom Vorteil, eine Frau zu sein. Zur deutsch-jüdischen Geschlechtergeschichte in der Moderne

6. November 2014, 18-20 Uhr
Annette Vogt:
Doppelte Außenseiterinnen: Jüdische Naturwissenschaftlerinnen in Berlin von Elsa Neumann bis Katharina Boll-Dornberger

13. November 2014, 18-20 Uhr
Gertrud Koch:
Von Molly Picon zu Barbra Streisand - Jüdische Komikerinnen der Musik-und Filmkomödie

20. November 2014, 18-20 Uhr
Micha Brumlik:
Als Jüdin geliebt, als Christin gestorben: Friedrich Schleiermachers Freundin Henriette Herz

26. November 2014, 16-18 Uhr
Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Hörsaal 3075
27. November 2014, 18-20 Uhr
Humboldt-Universität, Zentrum Jüdische Studien, Sophienstr. 22a, Raum 0.01
Barbara Hahn:
Politische Theorie für die Deutschen – Philosophie für die Amerikaner: Hannah Arendt zwischen Sprachen und Traditionen

4. Dezember 2014, 18-20 Uhr
Gregor Gysi:
Rosa Luxemburg: Herausforderungen für eine Jüdin und Revolutionärin

11. Dezember 2014, 18-20 Uhr
Gisela Bock:
Jüdische Frauen in der klassischen Frauenbewegung

18. Dezember 2014, 18-20 Uhr
Dörte Schmidt:
Von Fanny Hensel und Auguste Meitner bis Ursula Mamlok: Musik und Bildung im jüdischen Bürgertum

8. Januar 2015, 18-20 Uhr
Astrid Schmetterling:
Charlotte Salomon: Jüdin, Exilantin, Künstlerin

15. Januar 2015, 18-20 Uhr
Ute Gerhard:
Margarete Freudenthal und Viola Klein. Brüche und Umwege in der wissenschaftlichen Karriere zweier Soziologinnen

22. Januar 2015, 18-20 Uhr
Lili Gast:
Ambivalenz der Aufklärung: Jüdische Frauen in der Psychoanalyse

29. Januar 2015, 18-20 Uhr
Kerstin Schoor:
Zwischen( )Welten – Jüdische Dichterinnen in der Moderne

5. Februar 2015, 18-20 Uhr
Julius H. Schoeps:
Mendelssohns Tochter. Das emanzipiert-abenteuerliche Leben der Dorothea Veit/Schlegel zwischen Judentum und Christentum

12. Februar 2015, 18-20 Uhr
Hannah Lotte Lund:
„Sollen doch die Schreiberlinge in die Lazarette kommen“. Politische Publizistik von Hedwig Dohm bis Auguste Hauschner

 


ZtG-Veranstaltungskategorie: Genderdialog/Podiumsdiskussionen/Weitere