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Eingreifen, Kritisieren, Verändern!? Ethnographische und genderkritische Perspektiven auf Interventionen

Tagung
  • Wann 30.06.2011 13:00 bis 02.07.2011 15:00
  • Wo Humboldt Universität zu Berlin Berlin M-str. 41 HU
  • iCal
Veranstaltet von

HU Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin

 

Kurzbeschreibung

Engagierte und kritische Wissenschaft, künstlerische Projekte im öffentlichen Raum und die Hinwendung zur Praxisorientierung – der Anspruch, in Bestehendes hineinzuwirken, hat in den letzten Jahren (erneut?) an Bedeutung gewonnen. Vielfältige Formen des Kritisierens, Eingreifens und Veränderns sind unter dem Stichwort „Interventionen“ versammelt. Einerseits wirkt das Label „Intervention“ hier fast wie ein Freibrief, der kritische Befragung und theoretische Reflexion erst gar nicht aufkommen lässt. Andererseits scheinen die Möglichkeiten von Anwendungsorientierungen und wissenschaftlich fundierten Praxisformen noch nicht ausgeschöpft. Die 13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der dgv lädt zur Diskussion über Möglichkeiten, Potentiale und Grenzen eingreifender Wissenschaftspraxen aus empirisch kulturwissenschaftlicher/europäisch ethnologischer Perspektive ein.
Dies bietet sich auch vor dem Hintergrund der Geschichte der – insbesondere auch disziplinären – Geschlechterforschung an, die im Kontext der Frauenbewegung entstand und geprägt ist von Utopien wie Praktiken des eingreifenden Handelns. Letztlich kann die Frauen- und Geschlechterforschung als fortlaufende Intervention gelesen werden: als immer wieder neu perspektiviertes Eingreifen in bestehende Wissensordnungen und Denkweisen, als stetes Bestreben, etablierte Wahrnehmungs- und Beschreibungsmodi der sozialen Welt zu durchbrechen, um Handlungsräume zu öffnen. Dabei trat und tritt feministisch orientierte empirische Forschung häufig mit dem Anspruch an, sich in gesellschaftliche Verhältnisse einzumischen, emanzipative Politiken zu stützen und mit und im Interesse der Beforschten zu arbeiten. Gerade auch die ethnographisch bzw. historisch arbeitende Geschlechterforschung war immer wieder Ort der Aushandlung über Aus- und Einschlüsse, begleitet von Diskussionen über Effekte von Parteilichkeit und der Positioniertheit der eigenen Wissensproduktion.
Formen und (Un-)Möglichkeiten der „Intervention“ mit ihren jeweiligen Geschichten, die damit verbundenen Vorstellungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik bzw. Praxis sowie die darin aufscheinenden Utopien wie Dystopien sollen ins Zentrum der Vorträge, Diskussionen und Workshops der 13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung gerückt werden – mit dem Ziel, Handlungsräume einer empirisch kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung in der gegenwärtigen Gesellschaft auszuloten.

 

Programm

Einzelheiten

 

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ZtG-Veranstaltungskategorie: Gender-Veranstaltungen der Institute/Fakultäten der HU