Stellungnahme des ZtG zu den rassistischen Angriffen auf Prof. Maisha-Maureen Auma
Prof. Maisha-Maureen Auma hat in einem Interview (Tagesspiegel, 18.12.2020 - https://www.tagesspiegel.de/wissen/struktureller-rassismus-an-deutschen-hochschulen-nur-tagsueber-sind-universitaeten-weisse-institutionen/26730214.html) im Rahmen des Wissenschaftstags #4genderstudies zurecht die mangelnde Diversität an deutschen Hochschulen und die Unterrepräsentanz von People of Color kritisiert. Seitdem ist sie rassistischen Angriffen, u.a. durch die AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt, ausgesetzt. Wir verurteilen diese Angriffe auf das Schärfste.
Von 2014 bis 2019 war Prof. Auma als Gastprofessorin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) und am Institut für Erziehungswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Hier hat sie wichtige Beiträge zur Diversitäts- und Intersektionalitätsforschung sowie zu den Critical Race Studies geleistet und sich auch in der Lehre für eine kritische Wissensproduktion und -reflexion eingesetzt. Damit hat sie sowohl die gemeinsame Arbeit an der wissenschaftlichen Kritik von Rassismus, Sexismus und anderen Diskriminierungsformen als auch das Selbstverständnis des ZtG als diskriminierungskritischer Raum enorm befördert.
Wir bedanken uns für ihr vielfältiges Engagement und bekunden unsere kollegiale Solidarität mit Prof. Auma.
Die aktuellen Geschehnisse zeigen einmal mehr, dass es konkreter hochschulpolitischer Maßnahmen bedarf: sowohl für eine akademische Förderung rassistisch marginalisierter Wissenschaftler*innen als auch für ihren Schutz vor rassistisch geprägten Angriffen.