Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

Vojin Saša Vukadinović

Dissertationsprojekt:

Politik des Ressentiments. Antifeminismus, Linksterrorismus, Sexualmoral

Drei Bände, 1085 Seiten. Publikation in Vorbereitung.

 

 


 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Die Dissertation ist als umfängliche Geschlechtergeschichte des deutschen Linksterrorismus angelegt. Sie analysiert zunächst die Anfeindung und die bemühte argumentative Widerlegung der Frauenemanzipation in der Bundesrepublik, die in den 1970er Jahren in der antifeministischen Deutung der RAF durch Staat, Wissenschaft und Medien kulminierte, und befasst sich weiter mit den Reaktionen der Neuen Frauenbewegung hierauf. Daran anschließend wird – anhand der linksterroristischen Organisationen sowie biographischer Fallstudien zu einzelnen Protagonisten – die Rezeption geschlechter- und sexualpolitischer Ideen rekonstruiert, die im Untergrund zirkulierten. Ein eigenständiger Teil widmet sich dem Antizionismus als doppeltem Verdrängten des „bewaffneten Kampfs“ und der Bundesrepublik, und zeigt dessen Verbindungen zur Sexualmoral auf. Der Schluss eruiert das unbewusste Fortwähren besagter antifeministischer Motive in der Erinnerungskultur der Gegenwart.

                                                         

Angaben zur Person

 

Studium der Geschichte, Germanistik und Geschlechterforschung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und der Universität Basel. Promotion am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. Habilitationsprojekt zu den Anfängen des kapitalistischen Bewusstseins im 20. Jahrhundert. 2008-2010 Stipendiat am Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«, 2011-2015 wissenschaftliche Assistenz am Zentrum Gender Studies der Universität Basel, 2015-2017 Koordination des Graduiertenkollegs am Zentrum Geschichte des Wissens der Universität Zürich, 2018/2019 Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität zu Berlin.

   

Ausgewählte Publikationen

 

(Hg.), Die Schwarze Botin. Ästhetik, Kritik, Polemik, Satire, 1976-1980, Göttingen 2020. 

(Hg.), Zugzwänge. Flucht und Verlangen, Berlin 2020.

(Hg.), Freiheit ist keine Metapher. Antisemitismus, Migration, Rassismus, Religionskritik, Berlin 2018. 

„‚Let me make one thing perfectly clear’. Richard Nixon and the language of transparency“, in: Jens-Ivo Engels/Frédéric Monier (Hg.), History of Transparency in Politics and Society, Göttingen 2020, S. 121-135.    

„Eine der Seltenen. Zu Sarah Schumann (1933-2019)“, in: Jahrbuch Sexualitäten 2020, Göttingen 2020, S. 209-217.    

„Das rassistische Bedürfnis. Gender-Theorie, xenophile Projektion, narzisstische Kränkung“, in: Till Randolf Amelung (Hg.), Irrwege. Analysen aktueller queerer Politik, Berlin 2020, S. 309-357.

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