Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

Dr. Florian Kappeler

Dissertationsprojekt:

Situierungen der Geschlechter. Organisation, Psychiatrie und Anthropologie in Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“

 

 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Die Studie untersucht den Zusammenhang von Wissen und Geschlecht in Robert Musils Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« und in wissenschaftlichen Texten, auf die er rekurriert. Dabei wird einerseits die Sedimentierung von Wissens- und Geschlechterordnungen in Musils Schrift und andererseits die konstitutive Funktion von Formen der Darstellung für diese Ordnungen selbst aufgezeigt. Die These ist, dass der Roman Wissen nicht nur speichert, sondern auch historisch situiert, indem er dessen geschlechtliche, diskursive und darstellungstechnische Bedingungen expliziert.

                                                 

Angaben zur Person

 

Studium der deutschen Philologie und der Philosophie an der Universität zu Köln und an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2008 – 2010 Stipendiat des Graduiertenkollegs »Geschlecht als Wissenskategorie«. 2009 Forschungsaufenthalt an der University of California, Berkeley (USA). 2011 Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Von 2011 bis 2015 Oberassistent für die wissenschaftliche Koordination des Graduiertenkollegs am Zentrum »Geschichte des Wissens« der Eidgenössischen Technischen Hochschule und der Universität Zürich.

Von 04/2015 bis 05/2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) in der Nachwuchsgruppe Multiple Modernen der Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen (GSGG).

Seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter (Eigene Stelle, DFG) am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen.

   

Ausgewählte Publikationen

 

Revolution der Verwandtschaft. Beziehungsweisen in Heinrich von Kleists Die Verlobung in St. Domingo.” In: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2, 2019, S. 11-25
 

Wissen und Mann werden. Biologie und Geschlecht in Thomas Manns "Zauberberg". In: Julian Reidy/Ariane Totzke (Hg.): Mann_lichkeiten. Kulturelle Repräsentationen und Wissensformen in Texten Thomas Manns. Würzburg 2019.
 

Situiertes Geschlecht. Organisation, Psychiatrie und Anthropologie in Robert Musils Roman »Der Mann ohne Eigenschaften«, München 2012.
 

Narrations of Knowledge@21st Century. Für eine politische Wissensgeschichte mit Donna Haraway. In: Nach Feierabend 2014: Wissen und Erzählen. Hrsg. von David Gugerli u.a. unter Mitarbeit von Florian Kappeler. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte, Band 10. Diaphanes: Zürich 2014, S. 159-181.
 

Das fremde Geschlecht der Irren und der Tiere. Ethnologie, Psychiatrie, Zoologie und Texte Robert Musils. In: Das Geschlecht der Anderen. Figuren der Alterität: Kriminologie, Psychiatrie, Ethnologie und Zoologie, hg. v. Sophia Könemann u. Anne Stähr, Bielefeld 2011. S. 187 – 208.
 

zus. m. Sophia Könemann: Jenseits von Mensch und Tier. Science, Fiction und Gender in Dietmar Daths Roman »Die Abschaffung der Arten«. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft 4 (2011). S. 38 – 47.
 

Die Organisation des Möglichen. Poetologien kapitalistischen Organisationswissens bei Robert Musil. In: Das Mögliche regieren. Gouvernementalität in der Literatur- und Kulturanalyse, hg. v. Karin Harrasser, Roland Innerhofer u. Katja Rothe, Bielefeld 2011. S. 49 – 72.

   

Homepage und Kontakt

https://www.uni-goettingen.de/de/kappeler%2C+florian%2C+dr./595742.html