Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

Prof. Dr.-Ing. Corinna Bath

Postdoc-Projekt:

Wissens- und Geschlechterordnungen im Semantic Web: Zur Infrastruktur »verständiger Maschinen«

Bath

 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Im Zentrum des Postdocprojekts stand die Frage, wie sich die Verständnisse von »Wissen« sowie die Praktiken der Wissensproduktion im Zeitalter neuer Internettechnologien verändern. Fokussiert wurde dabei die Erstellung des Semantic Web, mit dem versucht wird, das Internet technologisch mit »Bedeutung« anzureichern, um Maschinen (zum Beispiel Suchmaschinen, persönliche Assistent_innen) ein semantisches Verständnis der dargebotenen Inhalte zu ermöglichen, damit jene die Nutzer_innen stets mit passenden Informationen versorgen können. Das Semantic Web beruht auf Ontologien, die das jeweils »relevante« Wissen formal-mathematisch erfassen sollen und damit im Verdacht stehen, traditionelle Wissens- und Wahrheitsverständnisse fortzuschreiben. Ziel des Projekts war es, anhand ethnografischer Untersuchungen herauszuarbeiten, welche Wissensordnung durch das Semantic Web etabliert wird und inwieweit diese mit der bestehenden Geschlechterordnung korreliert.

                                               

Angaben zur Person

 

Studium der Mathematik, Informatik und der Politischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2009 Promotion im Fach Informatik in Bremen. 2009 – 2011 Postdoktorandin im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«. Seit 2012 Maria-Goeppert-Mayer-Professur für Gender, Technik und Mobilität an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Braunschweig, der Fakultät Maschinenbau der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und dem Braunschweiger Zentrum für Gender Studies.

   

Ausgewählte Publikationen

 

zus. m. Hanna Meißner, Stephan Trinkaus u. Susanne Völker: Geschlechter Interferenzen. Wissensformen – Subjektivierungsweisen – Materialisierungen, Münster 2013.

Wie lässt sich die Vergeschlechtlichung informatischer Artefakte theoretisch fassen ? Vom Genderskript zur posthumanistischen Performativität. In: Körperregime und Geschlecht, hg. v. Katharina Wiedlack u. Katrin Lasthofer, Innsbruck/Wien/Bozen 2011. S. 221 – 243.

Epistem-onto-logische Konstruktionen »sozialer« Maschinen. Verschiebungen in der Reproduktion von Geschlecht. In: Epistemologie und Differenz. Zur Reproduktion in den Wissenschaften, hg. v. Bettina Bock von Wülfingen u. Ute Frietsch, Bielefeld 2010. S. 187 – 204.

De-Gendering informatischer Artefakte. Grundlagen einer kritisch-feministischen Technikgestaltung. Staats- und
Universitätsbibliothek Bremen 2009. (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:46-00102741-12).

   

Homepage und Kontakt

https://www.tu-braunschweig.de/gtm/ mitarbeiter/bath