Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

PD PD Dr. Julia B. Köhne

Postdoc-Projekt:

Geniekult in Geisteswissenschaften und Literaturen um 1900 und seine filmischen Adaptionen

 

 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Die Habilitationsschrift widmet sich der Wissens- und Repräsentationsfigur des »Genies« in zwei diskursiven und medialen Settings: zum einen in geisteswissenschaftlichen und wissenschaftstheoretischen Texten, die vornehmlich zwischen 1890 und 1920 publiziert wurden, und zum anderen in ausgewählten Spielfilmen ab Mitte der 1980er-Jahre, in denen der Geniekult widerhallte. Das »Genie« wird in der Studie als Legitimationsfigur aufgefasst, mit deren Hilfe sich gerade neuere Fachdisziplinen – wie etwa die Soziologie, Sexualwissenschaft und Psychologie – und deren Vertreter ihrer eigenen intellektuellen und schöpferischen Potenz versicherten. In vielfältigen Ausgestaltungen bevölkern »geniale« männliche Figuren noch immer filmische Kinoproduktionen. Die aus den wissenschaftlichen Texten extrahierten Zuschreibungen an das »Geniale« werden im zweiten filmästhetischen und symbol-analytischen Teil mit konkreten Repräsentationsweisen von »Genies« in ausgewählten Spielfilmen seit Mitte der 1980er-Jahre konfrontiert.
                                            

Angaben zur Person

 

Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Universität zu Köln, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin. 2005 Promotion im Fach Kulturwissenschaft. 2009 – 2010 Postdoktorandin und assoziierte Wissenschaftlerin im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«. 2005 – 2013 Universitätsassistentin an der Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte. Seit 2012/13 Privatdozentin für Zeit- und Kulturgeschichte sowie Film- und Medienwissenschaft. 2013/14 Gastprofessorin am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.

   

Ausgewählte Publikationen

 

zus. m. Michael Elm u. Kobi Kabalek (Hg.): The Horrors of Trauma in Film. Violence, Void, Visualization, Newcastle 2014. peer-reviewed

zus. m. Ulrike Heikaus,  Jüdisches Museum München (Hg.): Krieg! Juden zwischen den Fronten 1914–1918. München 2014.

zus. m. Britta Lange u. Anke Vetter (Hg.): MEIN KAMERAD – DIE DIVA. Theater an der Front und in Gefangenenlagern des Ersten Weltkriegs. München 2014.

Geniekult in Geisteswissenschaften und Literaturen um 1900 und seine filmischen Adaptionen. Wien/Köln/ Weimar: Böhlau 2014 (Habil.) 580 Seiten. peer-reviewed

Julia B. Köhne (Hg.): Trauma und Film. Inszenierungen eines Nicht-Repräsentierbaren. Berlin 2012.

Kriegshysteriker. Strategische Bilder und mediale Techniken militärpsychiatrischen Wissens, 1914–1920. Husum: Matthiesen 2009 (Diss.) 344 Seiten 
   

Homepage und Kontakt

https://plone.culture.hu-berlin.de/de/institut/kollegium/1688201