Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

PD Dr. Ute Frietsch

Postdoc-Projekt:

Häresie und Wissenschaft. Eine Genealogie der paracelsischen Alchemie

Frietsch

 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Die kultur- und wissensgeschichtliche Studie analysiert den wissenschaftlichen Gehalt der Alchemie des Paracelsus, sie zeigt deren historische Kontexte auf und benennt Improvisationen über die paracelsische Thematik, die bis in die Gegenwart reichen. In der Monographie werden Funktionsweise und Selbstlegitimierung dieser Alchemie untersucht sowie die Abgrenzungsbewegungen, in denen sie – als Häresie oder Pseudowissenschaft – vom scholastischen Universitätswissen sowie vom aufgeklärten und modernen wissenschaftlichen Wissen unterschieden wurde. Paracelsus und die Paracelsisten modifizierten Theorien der scholastischen Wissenschaften und Dogmen der Theologie, um sie für ihren praktischen Gebrauch handhabbar zu machen. Die Untersuchung weist die Bedeutung von generatio (Generativität) für die paracelsische Theologie und Naturkunde sowie für die alchemische Materialkultur des 16. Jahrhunderts nach (für alchemische Geräte, Arbeitsräume, Handschriftenmalerei, Gemälde, Sakralkultur etc.).
                                              

Angaben zur Person

 

Studium der Philosophie und der Germanistik an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Freien Universität Berlin. Promotion in Philosophie an der FU Berlin und an der Université de Paris 8, Habilitation im Fach Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 – 2006 Postdoktorandin im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«. Seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie Privatdozentin im Fach Kulturwissenschaft an der HU Berlin.

   

Ausgewählte Publikationen

 

Häresie und Wissenschaft. Eine Genealogie der paracelsischen Alchemie, München 2013.

zus. m. Jörg Rogge (Hg.): Über die Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens. Ein Handwörterbuch, Bielefeld 2013.

Scienes, humanities and the ›scientific unconscious‹. Gender-related images in alchemy and chemistry. In: Transforming Substance – Gender in Material Sciences, hg. v. Helene Götschel, Uppsala 2013 ( im Erscheinen).

Das Theater des Marquis de Sade. In: Dämonen, Vamps und Hysterikerinnen. Geschlechter- und Rassenfigurationen in Wissen, Medien und Alltag um 1900. Festschrift für Christina von Braun, hg. v. Ulrike Auga, Claudia Bruns, Dorothea Dornhof u.a., Bielefeld 2011. S. 217 – 232.

   

Homepage und Kontakt

https://www.ute-frietsch.de

frietsch@hab.de