Prof. Dr. Sabine Grenz
Postdoc-Projekt: Konstruktionen von Femininität im Rahmen von Militarisierungen. Eine empirische und |
Kurzbeschreibung des Projekts
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Grundlage der Studie sind 18 am Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland verfasste Tagebücher. Die Verfasserinnen sind Frauen, die während des Nationalsozialismus nicht rassistisch verfolgt waren und als ›deutsch‹ galten. Obwohl es zivile Frauen waren, ist ihr Alltag militarisiert worden: Zum Beispiel produzierten sie militärische Gebrauchsgegenstände und Waffen, sie unterstützten Soldaten moralisch, sie pflegten Beziehungen und Erinnerungen und waren zunehmend Gefahren durch den Krieg ausgesetzt. Die Arbeit geht der Fragestellung nach, wie die Frauen ihre Militarisierung reflektierten und diese zu Konstruktionen von Femininität und Vorstellungen vom Deutsch-Sein in Beziehung setzten. Dazu ist eine interdisziplinäre Methodik entwickelt worden. Die wesentlichen Ergebnisse lassen sich anhand der zwei Achsen des Alters und der Positionierung zum Naziregime darstellen. Durch die vielfältigen Schnittpunkte entsteht ein komplexes Profil von Femininität am Ende des Zweiten Weltkriegs. |
Angaben zur Person
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Studium der Erziehungswissenschaft, der Psychologie und Soziologie an der Universität zu Köln und der Gender Studies an der London School of Economics. 2001 – 2003 Gastdoktorandin an der LSE. 2004 Promotion in Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 – 2006 im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«. 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin. 2007 – 2009 Postdoktorandin an der Göteborgs Universitet. 2010 Habilitationsstipendium (Gleichstellungsfonds HU Berlin), 2011 und 2012 Lehrbeauftragte an der Freie Universität Berlin. Seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Comenius-Institut Münster. Seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen. |
Ausgewählte Publikationen
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Power in feminist research processes. In: Handbook of Feminist Theory, hg. v. Ania Plomien, Clare Hemmings, Marsha Henry u.a., London 2013. Feldpostbriefe, die nie versandt wurden. Tagebücher deutscher Frauen im Zweiten Weltkrieg. In: Schreiben im Krieg. Schreiben vom Krieg, hg. v. Veit Didczuneit, Jens Ebert u. Thomas Jander, Essen 2011. S. 253 – 262. Heterosexuelle Freier – zwischen Intimate Citizenship und Sexismus. Ergebnisse einer qualitativen Interviewstudie. In: Zeitschrift für Sexualforschung 20/1 (2007), S. 1 – 20. (Un)heimliche Lust. Über den Konsum sexueller Dienstleistungen, Wiesbaden 2005. |
Homepage und Kontakt |
https://bildungswissenschaft.univie.ac.at/gender-studies/personal/sabine-grenz/ |