Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

Dr. Sarah Speck

Dissertationsprojekt:

Zur Mutter berufen. Paradoxien entlohnter Haus- und Sorgearbeit im SOS-Kinderdorf

Speck
 

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Im Rahmen meiner Dissertation habe ich in einer empirischen Studie zum Beruf der SOS-Kinderdorfmutter zwei Forschungsfragen bearbeitet: erstens die Verberuflichung von Mutterschaft, d.h. die Transformation der als natürlich geltenden Haltung und Tätigkeit einer Mutter in ein Berufsbild, und zweitens die Effekte des 'Exports' eines kulturellen Modells in unterschiedliche soziokulturelle Kontexte, der ich im Zuge einer Feldforschung in den »Mütterschulen« und SOS-Kinderdörfern in Bolivien und Österreich nachgegangen bin. Die Arbeit ist an der Schnittstelle von geschlechter- und arbeitssoziologischen sowie kulturanthropologischen Ansätzen angesiedelt und knüpft an verschiedene wissenschaftliche Debatten an: Transformationen des Leitbildes von Mutterschaft und Mütterlichkeit, Care Work, kulturelle Globalisierungsprozesse, Strukturwandel der Arbeit, Kultur(en) des Kapitalismus.

                                       

Angaben zur Person

 

Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg. 2007 – 2009 Stipendiatin im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«. Promotion im Fach Kulturwissenschaft 2012. 2012 - 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Technischen Universität Darmstadt.
Sommersemester 2015 Vertretung des Lehrstuhls Mikrosoziologie mit dem Schwerpunkt Geschlechterverhältnisse an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Seit Oktober 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt.

   

Ausgewählte Publikationen

 

zus. mit Cornelia Koppetsch: Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist. Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten, Berlin: Suhrkamp 2015.

Mütter ohne Grenzen. Paradoxien verberuflichter Sorgearbeit am Beispiel der SOS-Kinderdörfer, Wiesbaden, VS Springer 2014.

zus. m. Bini Adamczak, Mike Laufenberg, Felicitas Reuschling u.a. (Hg.): Silvia Federici, Aufstand aus der Küche. Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution, Münster 2012.

zus. m. Hans-Joachim Lenger, Michaela Ott u. Harald Strauß (Hg.): Virtualität und Kontrolle, Hamburg 2010.

zus. m. Volker Weiß (Hg.): Herrschaftsverhältnisse und Herrschaftsdiskurse. Essays zur dekonstruktivistischen
Herausforderung kritischer Gesellschaftstheorie, Münster 2007.