Kerstin Piepenstock
Dissertationsprojekt: Geschlecht als interdependente Wissenskategorie im Diskurs der Schulgewaltforschung |
Kurzbeschreibung des Projekts
|
Gewalt im schulischen Kontext avanciert in den 1990er-Jahren zum prominenten Gegenstand empirischer Forschungen. Dabei wirkt Geschlecht als Wissenskategorie nachhaltig auf Gewaltkonzepte und Wissenspraktiken: Um komplexe Dynamiken der zunächst als »Jungenphänomen« deklarierten Gewalt zu erfassen, erscheint die Berücksichtigung auch gewalttätiger Mädchen und vergeschlechtlichter Gewaltformen unumgänglich. Dies leistet sowohl innovativen Forschungsmethoden als auch diversifizierten Gewaltverständnissen Vorschub. Aus einer Interdependenzperspektive fragt dieses Forschungsprojekt, inwiefern geschlechterbezogene Diskurse über Gewalt durch die hegemoniale Konzeption ihrer Gegenstände selbst diskursive Gewalt entfalten können. Exemplarisch lässt sich dies unter anderem an der Evident-Setzung von Geschlecht als binär-verzweigeschlechtlichter Kategorie aufzeigen, was eine Problematisierung trans*diskriminierender Gewalt im schulischen Kontext konzeptionell verunmöglicht. |
Angaben zur Person
|
Studium der Gender Studies und der Europäischen Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2006 – 2007 wissenschaftliche Mitarbeit in den Gender Studies an der HU Berlin. 2008 – 2011 Kollegiatin im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie«. Seit 2011 Mitarbeiterin in einem feministischen Antigewaltprojekt. |
Ausgewählte Publikationen |
zus. m. Evelyn Hayn: Jr.-Prof. Dr. Stefanie Haberzettl. Deutsch als Zweitsprache. Etwas gestalten und voranbringen, an dessen Sinn man glaubt. In: Frauen in den Geisteswissenschaften. Nüchterne Zahlen und inspirierende Vorbilder, hg. v. Susanne Baer u. Sabine Grenz, Berlin 2007. S. 30 – 33. Machtvolle Erinnerung – Bedeutsames Vergessen. In: Menschenbild und Volksgesicht. Positionen zur Porträtfotografie im Nationalsozialismus, hg. v. Falk Blask u. Thomas Friedrich, Münster 2005. S. 170 – 178. |