Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

Dr. des. Hannah Fitsch

Dissertationsprojekt:

Just to give you a picture. Sicht- und Sagbarkeiten in der funktionellen Magnetresonanztomographie

Fitsch

 

Kurzbeschreibung des Projekts

Ausgehend von der Frage, was in fMRT-Bildern sichtbar und somit sagbar gemacht wird, wurde in dieser Arbeit den visuellen Logiken in den apparatuses der funktionellen Magnetresonanztomografie nachgegangen. Sie transformieren den Körper in ein visuelles Phänomen. Der Transformationsprozess basiert dabei auf verschiedenen Standardisierungsvorgängen, denen das menschliche Gehirn zum Zweck der Vermessung unterzogen wird. Ein grundlegender Standardisierungsprozess, der die Messungen und Visualisierung der fMRT erst möglich machte, war die Verräumlichung des Hirns. Der lange und komplexe Weg der Sichtbarmachung eines vormals unsichtbaren Phänomens hin zum fMRT-Bild und sein spezifischer Status im Labor wurden dabei kritisch untersucht. Die Vermessung des Gehirns führt zu einer Verankerung statistischer Zahlenwerte im Hirnraum und ermöglicht damit eine biopolitische Diskursivierung und Normierung.
                                          

Angaben zur Person

 

Studium der Soziologie und der Kunstpädagogik mit dem Schwerpunkt Neue Medien in Frankfurt am Main. 2007 – 2008 Stipendiatin des Graduiertenkollegs »Geschlecht als Wissenskategorie«. Promotion an der Technischen Universität Berlin. 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Technischen Universität Berlin.

   

Ausgewählte Publikationen

 

zus. m. Lukas Engelmann: Das Bild als Phänomen. Visuelle Argumentationsweisen und ihre Logiken am Beispiel von Sichtbarmachungen des ›AIDS-Virus‹ und der funktionellen MRT. In: Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen. Aktuelle Entwicklungen in der visuellen Soziologie, hg. v. Petra Lucht, Lisa Schmidt u. René Tuma, Wiesbaden 2012. S. 213–230.

(A)e(s)th(et)ics of brain imaging. Visibilities and sayabilities in functional magnetic resonance imaging. Special Issue on Neuroscience and Sex/Gender. Neuroethics 5 (3) 2012, S. 275–283. (http://www.deepdyve.com/lp/springerjournals/ a-e-s-th-et-ics-of-brain-imaging-visibilities-and-sayabilities-in-Qta8GLanX3).

Das Ver/sprechen der Zahlen. Rezension zu: Zeugende Zahlen. Über Mittelmaß und Durchschnittstypen in Proportion, Statistik und Konfektion des 19. Jahrhunderts. Daniela Döring, Berlin. In: Bulletin Info 44, hg. v. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität zu Berlin 2012. S. 56–60.

   

Homepage und Kontakt

Das Video zur Dissertation ist auf Vimeo.com anzusehen unter: https://vimeo.com/61624290