Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

Dr. Jennifer John

Dissertationsprojekt:

White Cubes | Gendered Cubes Einschreibungen von Geschlecht in die diskursiven Praktiken von Kunstmuseen. Eine Untersuchung am Beispiel der Hamburger Kunsthalle

john
 

Kurzbeschreibung des Projekts

Kunstmuseen werden traditionell als kontextlose Räume der Vermittlung inszeniert und vonseiten der kunsthistorischen Forschung als neutrale Orte konzeptionalisiert. Doch sie sind keine »White Cubes«, wie Brian O’Doherty diese Objektivität vortäuschende Ausstellungsinszenierung bezeichnete, sondern vielmehr Instrumente der Wissensproduktion. Die Studie zeigt mittels der Analyse der strukturierenden Wirkung der Kategorie Geschlecht in der diskursiven Bedeutungsproduktion, wie in Museen Wissen über Kunst und Kunstgeschichte konstruiert und vermittelt wird. Die an der Kulturanalyse orientierte Untersuchung der Entwicklung der Ausstellungs- und Sammeltätigkeiten der Hamburger Kunsthalle zwischen 1960 und 2010 verdeutlicht, dass Kunstmuseen als »Gendered Cubes« zu verstehen sind. Obwohl sich die Verhandlung der Geschlechterthematik im Museum während des Zeitraums verändert, wird die symbolische Geschlechterordnung durch die kontinuierliche Legitimation des Kunstmuseums als objektive Institution fortgeschrieben.

                                        

Angaben zur Person

 

Studium von Kunstgeschichte, Kulturmanagement, Cultural und Gender Studies in Berlin, Amsterdam, San Francisco und Zürich. 2005 – 2006 Stipendiatin im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie« an der Humboldt Universität zu Berlin. 2010 Promotion an der Carl von Ossietzy Universität Oldenburg. 2003 – 2005 und 2006 – 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2011 Leiterin einer Volkshochschule in Wiesbaden.

   

Ausgewählte Publikationen

 

White Cubes – Gendered Cubes. Einschreibungen von Geschlecht in die diskursiven Praktiken von Kunstmuseen. Eine Untersuchung am Beispiel der Hamburger Kunsthalle. Universität Oldenburg 2010. (http://oops.uni-oldenburg.de/1427/).

zus. m. Sigrid Adorf (Hg.): Das Private bleibt Politisch ! Symptomatische Subjektentwürfe der Gegenwart. FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur 49 (2010).

zus. m. Sigrid Schade (Hg.): Grenzgänge zwischen den Künsten. Interventionen in Gattungshierarchien und Geschlechterkonstruktionen, Bielefeld 2008.

zus. m. Kornelia Imesch, Sigrid Schade, Daniela Mondini (Hg.): Inscriptions/Transgressions. Kunstgeschichte und Gender Studies, Bern 2008.