Humboldt-Universität zu Berlin - Geschlecht als Wissenskategorie

AG Postkolonialismus

 

AG Interdependenzen / Intersektionalität/ Postkolonialismus

Mitglieder:
Katja Baumgärtner, Käthe von Bose, Ronja Eberle, Kathleen Heft, Kirstin Mertlitsch, Annett Schulze, Jan Severin und Pia Garske (als externes Mitglied)
Zeitraum: seit Januar 2009

Arbeitsbereiche und Fragestellungen

Die AG Intersektionalität/ Interdependenz/ Postkolonialismus hat sich Anfang 2009 gegründet. Sie schließt an die AG Intersektionalität an, die in der ersten Generation von KollegiatInnen ins Leben gerufen wurde und von 2005 bis 2007 bestand.
Nach wie vor versteht sich die AG als ein Forum für Kollegiatinnen und Kollegiaten, die in ihren Forschungsprojekten auf die eine oder andere Weise unterschiedliche Analyse- und Herrschaftsachsen kritisch reflektieren und nach grundlegenden Verbindungslinien, d.h. auch nach interdependenten bzw. inner-kategorialen Verknüpfungen v.a. von Geschlecht, 'Rasse', 'Ethnizität', Kultur, Religion, Sexualität, sozialer Schicht und/oder Behinderung fragen.
Dabei war und ist die Frage nach Relationierungen von Intersektionalitäts- bzw. Interpendenztheorien und postkolonialen Theorien zentral eine Perspektive, welche die neugegründete AG entsprechend in den AG-Namen integriert hat.
Die Auseinandersetzung mit Zugängen zu Intersektionalität (im angloamerikanischen und im deutschsprachigen Raum) führte bereits im Rahmen der vormaligen AGIntersektionalität zur Hinterfragung transkultureller Übertragbarkeit und Übersetzung von Theorie- und Kategorie-Konzeptionen, wobei Forschungsarbeiten zu Intersektionalität mit Debatten über 'travelling concepts' in Relation gesetzt wurden.
Hieran schlossen und schließen auch kritische Reflexion zu gewissen jüngeren feministischen Beiträgen zu Intersektionalität im deutschen Kontext an, die von Intersektionalität als einem 'Neuen Paradigma' sprechen und u.a. eine problematische Enthistorisierung des kritischen Zusammendenkens von 'Rasse', Geschlecht, Sexualität und sozialer Schicht im deutschen Kontext implizieren.
Die aktuelle AG hat sich in ihrer bisherigen Arbeit einerseits über diverse Textlektüren theoretisch, andererseits entlang einzelner Forschungsprojekte der AG-Mitglieder eher 'praktisch' mit Fragen der Operationalisierbarkeit von Intersektionalität, Interdependenzen und Postkolonialer Theorie als Analyseperspektiven auseinandergesetzt.
Die theoretischen Reflexionen umschließen dabei auch Fragestellungen, die gezielt auf Verhältnissetzungen zwischen dem Thema des Kollegs und intersektionalen/ interdependenten bzw. postkolonialen Perspektiven gerichet sind, d.h.: Wie können die Begriffe 'Geschlecht', 'Wissen', 'Kategorie' ebenso wie ihre Zusammensetzung im Konzept 'Geschlecht als Wissenskategorie' durch postkoloniale und intersektionale Perspektiven bereichert, gegengelesen und herausgefordert werden?
Was bedeutet das Bestreben, Wissen zu dekolonisieren und hegemonie(selbst)kritisch zu reflektieren, für das Projekt "Geschlecht als Wissenskategorie"? 
Wohin führt die Fokussierung von Kategorien bzw. Kategorisierungen? Und wie ist das Verhältnis von Wissenskategorie zu Analyse-, Identitäts- und Strukturkategorien zu denken?
Inwiefern kann eine Prominentsetzung, Priorisierung, Zentrierung der 'Wissenskategorie Geschlecht' vor dem Hintergrund postkolonialer und intersektionaler Kritiken vorgenommen werden?
Diese Fragen bildeten auch den Schwerpunkt einer Podiumsdiskussion im Juni 2010 (siehe "Veranstaltungen") und sollen perspektivisch weiter verfolgt werden.

Veranstaltungen

21.11.2009

Workshop:
"Intersektionalität/ Interdependenzen/ Postkolonialismus: Theoretische Zugänge methodische Operationalisierungen"

Zur gezielten Thematisierung methodischer bzw. methodologischer Anwendbarkeiten und Umsetzungen innerhalb einzelner Forschungsprojekte veranstaltete die AG im November 2009 den kollegsinternen Workshop "Intersektionalität/ Interdependenzen/ Postkolonialismus: Theoretische Zugänge methodische Operationalisierungen". Als externe Kommentatorinnen waren dazu Maisha Maureen Eggers, Nanna Heidenreich und Carola Pohlen eingeladen.

11.06.2010

Podiumsdiskussion:
"Geschlecht als Wissenskategorie im Spiegel postkolonialer und intersektionaler Perspektiven. Mit María do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan und Gabriele Dietze"

Veranstaltung im Rahmen des Semester-Workshops "Geschlecht als Wissenskategorie: Geschichte, Stand und Perspektiven"

2.-3.12.2011

Workshop:
"Looking at Gender as a Category of Knowledge in the Mirror of Post-Colonial and Intersectional Perspectivves - Referencing own Research Projects" Mit Avtar Brah, Antke Engel und Nanna Heidenreich

In dem kollegsinternen Workshop stellten KollegiatInnen der "AG Intersektionalität/Interdependenzen/Postkolonialismus" des Graduiertenkollegs "Geschlecht als Wissenskategorie" Teilaspekte ihrer Forschungsprojekte vor, die sich auf theoretische Zugänge, Fragen nach methodischen Operationalisierungen und inhaltlichen Umsetzungen intersektionaler bzw. interdependenter und/oder postkolonialer Analyseperspektiven konzentrieren.

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