Humboldt-Universität zu Berlin - Rainbowchildren

Erfahrungen von Kindern aus Regenbogenfamilien in der Schule

 

  • Wie erleben sich Kinder aus Regenbogenfamilien1 in der Schule und wie stellen sie sich selbst dar?
     
  • Fühlen sie sich wegen ihres Familienhintergrundes, stigmatisiert, ignoriert oder auf andere Weise diskriminiert?
     
  • Welche Strategien haben sie im Umgang mit möglichen Verletzlichkeiten entwickelt, was erleben sie als unterstützend und was wünschen sie sich?
     
  • Wie beschreiben sie, wie das Thema Familie bei Peers und Lehrer_innen im Unterricht oder im schulischen Alltag verhandelt wird?

 

Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine qualitative Studie, die in drei verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt wird. Forscher_innenteams in Deutschland, Schweden und Slowenien befragen insgesamt 80 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren, die in ganz verschiedenen Familienkonstellationen aufwachsen und unterschiedliche Schultypen besuchen.

Im Mittelpunkt steht die Perspektive der Kinder und Jugendlichen, deren Erfahrungen und Wahrnehmungen, Selbstentwürfe und Strategien im schulischen Alltag.

Sichtbar gemacht werden soll ob und wie Regenbogenkinder sich mit Homophobie und Diskriminierungen konfrontiert sehen und wie sie sich zu heteronormativen Vorstellungen von Familie ins Verhältnis setzen.

 

Die Studie bezieht auch die Sicht der Eltern von Regenbogenkindern mit ein. Ziel der Interviews mit den Eltern ist es, zu erfahren wie sie Familie für sich definieren und ausgestalten, wie sie die Situation ihrer Kinder in der Schule wahrnehmen, welche Erwartungen und Befürchtungen sie formulieren und welche Erfahrungen sie als Regenbogeneltern in der Schule machen.

Die Ergebnisse der Studie werden genutzt um gemeinsam mit Expert_innen ein Manual für Lehrer_innen und Sozialpädagog_innen2 zu entwickeln.

 

 


[1]Mit Regenbogenfamilien meinen wir Familien mit zwei Vätern, zwei Müttern, mit mehreren oder nur einem LGBT* Elternteil, mit Pflege- oder Adoptivkind(ern), mit oder ohne Geschwister, die, mit und ohne Migrationshintergrund, in unterschiedlichen sozialen und ökonomischen Verhältnissen, in der Stadt oder in ländlich geprägten Regionen leben .

 

[2]Diese Materialien sind gedacht als Instrumente um direkter und indirekter Diskriminierung von Regenbogenkindern in der Schule entgegenzuwirken. Pägagog_innen soll die Möglichkeit angeboten werden sich mit Erfahrungen der Kindern und Jugendlichen aus Regebogenfamilien und der Vielfalt von unterschiedlichen Familienkonstellationen auseinanderzusetzen und damit ihre pädagogische Arbeit zu bereichen. Die Materialen basieren wesentlich auf den Aussagen und Einschätzungen der befragten Kinder und Jugendlichen dazu was sie als unterstützend und hilfreich erlebt haben und auf was sie zurückgreifen konnten, wenn sie Erfahrungen mit Diskriminierung oder Tabuisierung gemacht haben.