Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie"
Das DFG-Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" wurde am 1.1.2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin eingerichtet und läuft nach der Förderungshöchstdauer von 9 Jahren am 31.12.2013 aus.
Das DFG-Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie« der Humboldt-Universität zu Berlin hat während seiner 9-jährigen Laufzeit eine Vielzahl von innovativen Forschungsprojekten gefördert und die Debatten der Genderforschung wesentlich bereichert. Bei der Verlängerung bescheinigte die DFG dem Kolleg eine exzellente Arbeit und ›höchste Förderpriorität‹, sodass die Mittel ab 2009 noch einmal aufgestockt wurden.
Die enorme Produktivität des Berliner Graduiertenkollegs mit insgesamt 85 geförderten Kollegiat_innen (davon 24 assoziiert), 14 Anthologien, 15 Ringvorlesungen sowie 19 nationalen und internationalen Konferenzen, Symposien und Workshops hat im letzten Jahrzehnt dazu beigetragen, Konzeptionen von Geschlecht neu zu reflektieren: Viele Einzeldisziplinen wurden zu einer kritischen Überprüfung ihrer Methoden und Kategorien sowie zu transdisziplinären Arbeiten angeregt. Umgekehrt profitierte die Geschlechterforschung von diesen Reflexionen und gelangte zu komplexeren Deutungen und besser fundierten Theoretisierungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen.
Besonders nachhaltig waren die methodischen Impulse, die vom Kolleg ausgingen, wobei Theorieentwicklungen aus dem französischen und angloamerikanischen Kontext aufgegriffen und weiter entwickelt wurden: Dekonstruktivistische Gender-Theorien (etwa Judith Butlers) haben essentialistische Feminismen abgelöst, postkoloniale Perspektiven ein Problembewusstsein für Ethnozentrismus ermöglicht und Queer-Theorien unterschiedlicher Ansätze eine normkritische (Forschungs-)Praxis befördert.