Humboldt-Universität zu Berlin - Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien

Lehrunterstützungen für Lehrende in Gender und MINT

► Wir entwickeln und erproben Unterstützungen – in Form von Wissensvertiefungen, didaktischen Anregungen, Planungshilfen und Arbeitsmaterialien – für die Arbeit mit dem Portal Gendering MINT digital mit Lehrenden aus MINT und Gender Studies.
► Als Lehrende können Sie mit diesen Unterstützungen zum einen die Kompetenzentwicklung Ihrer Studierenden zur reflexiven Auseinandersetzung mit Gender- und intersektionalen Aspekten in MINT stärken.
► Sie können zum anderen selbst Ihre Doppelkompetenz in MINT und Gender bezogenen, intersektionalen und queeren Perspektiven vertiefen.

Die Lehrunterstützungen können fachübergreifend eingesetzt werden. Sie bieten mit Vertiefungsaufgaben auch Anknüpfungspunkte an die bestehenden verschiedenen Lerneinheiten und Kapitel im Portal Gendering MINT digital zu fachübergreifenden und fachspezifischen Themen.

Die Orientierungshilfen im Portal unterstützen Sie darin, sich einen Überblick über die Struktur und die interaktiven Inhalte der Portal-Lerneinheiten zu verschaffen. Literaturlisten bieten Ihnen und Ihren Studierenden eine gebündelte Wissensbasis.


Übersicht Lehrunterstützungen

Folgende Lehrunterstützungen (LU) werden aktuell erarbeitet:

Lehrunterstützungen ausgerichtet auf Inhalte

  • LU Geschlechtergrundlagen: Zum vertiefenden Verständnis von Begriffen und Gender-Konzepten aus den Lehrvideos des Kapitels "Geschlecht grundsätzlich" können Sie mit Planungshilfen, Materialien und didaktischer Unterstützung weitere Aufgaben einsetzen, Themen bearbeiten lassen und Glossare verschränken.
  • LU Queering/Intersektionalität in MINT: Vertiefungsmaterialien, didaktische Konzepte und Planungshilfen unterstützen die Vermittlung von Ansätzen zur Geschlechterdiversität und Pluralität sowie zu intersektionalen Verschränkungen von Gender, Sexualität, race, class, disability etc. in MINT.
  • LU Postkoloniale Einbindung von MINT: Aufgaben, Wissensgrundlagen und Planungshilfen ermöglichen eine Einordnung von MINT in ihre kolonialen Ursprünge und postkolonialen Verstetigungen. Eine anwendungsbezogene Vertiefung zu Postgenomics unterstützt die Anwendung postkolonialer Perspektiven auf aktuelle genetische Methoden und Politiken.

Lehrunterstützungen ausgerichtet auf Arbeitsweisen

  • LU Argumentieren: Anleitungen und didaktische Konzepte ermöglichen das Extrahieren von Werte-geleiteten Argumentationsstrukturen und Rhetorik auch in naturwissenschaftlichen Publikationen. Sie fördern das Verständnis gesellschaftlich situierter naturwissenschaftlicher Wissensproduktionen. Lehrende können mit ihren Studierenden eigene Werte-reflektierter Argumentationen bezogen auf aktuelle Fragestellungen von Geschlechterdiversität in MINT erarbeiten.
  • LU Problematisierungen: Kritisches Denken zu fördern wird mithilfe von Problematisierungsschritten als Reflexions-, Denk- und Arbeitstechnik in Lehrkonzepte eingebunden. Impulsfragen, Anleitungen und Moderationshinweise sollen Lehrende anregen und unterstützen, die eigene Lehre von einem problemorientierten Lehr-/Lernverständnis zu einer kritisch-reflektierten Denk- und Analysehaltung weiterzuentwickeln.
  • LU Textarbeit: Begriffsarbeit, das Verstehen wissenschaftlicher Theorien und Konzepte sowie das Erkennen und Einnehmen von Positionen setzt Arbeit am Text und Umgang mit wissenschaftlichen Texten voraus. Ausgerichtet auf die Stärkung der Lesekompetenz von Studierenden, erhalten Lehrende methodische und didaktische Anregungen für die Gestaltung textbasierter Seminare. Sowohl individuelles, wie auch kollektives Lesen und digitales Lesen werden aufgegriffen, um Lesen als Bestandteil von Lehre (neu) zu denken.

Lehrunterstützungen ausgerichtet auf Reflexion

  • LU Reflexion Privilegien/Diskriminierungen: Das Verständnis intersektionaler Kategorien von Privilegierung/Diskriminierung wird durch Aufgaben zur Selbstreflexion der eigenen Positionierung gefördert. Anleitungen unterstützen die Erarbeitung der gesellschaftlich-strukturellen Zusammenhänge und Auswirkungen von intersektional verschränkten Kategorisierungen.
  • LU Stereotype hinterfragen: Auf der Grundlage der AHA-Methode werden hier individuelle und kollaborative Übungen zur Reflexion von Stereotypen und daraus folgenden Diskriminierungen mit Wissensgrundlagen zu vergeschlechtlichten und rassistischen Zuschreibungen in der naturwissenschaftlichen Wissensproduktion verschränkt.
  • LU Diskriminierungssensible Kommunikation: Mit Wissensgrundlagen, Tipps für die Ansprache, Moderationshilfen und Anleitungen zur Entwicklung von Codes of Conduct unterstützen wir Lehrende und Ihre Studierenden im respektvollen Umgang miteinander, im Umgang mit Irritationen, Störungen oder verletzenden Äußerungen. Ergänzend werden in der Podcast-Reihe "Ich frage für ´ne Kollegin" konkrete Situationen aus dem Lehralltag aufgegriffen und kollegial und wertschätzend aufbereitet. 


Podcast-Reihe "Ich frage für ´ne Kollegin"

Der Podcast für Hochschullehrende zum Umgang mit schwierigen Lehrsituationen

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Im Austausch mit Lehrenden werden herausfordernde Situationen in der Lehre von Gender in MINT immer wieder zur Sprache gebracht, beispielsweise:

► Wie können kontroverse Diskussionen gestaltet werden?

► Wie kann auf "Ja, aber!"-Haltungen reagiert werden?

► Wie lassen sich Widerstände entkräften, Blockaden und Weltbilder überwinden?

► Wie kann "gefühlten Wahrheiten" begegnet werden?

In der Podcast-Reihe spielt der kollegiale Austausch eine zentrale Rolle. Anhand von Fallbeispielen berichten Lehrende von ihren Erfahrungen und Lösungsansätzen zum Umgang mit schwierigen Situationen und geben hörbare Anregungen für die eigene Lehrpraxis. Die Ergebnisse des kollegialen Austauschs werden verknüpft mit den o.g. Lehrunterstützungen.